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Zwei Kultbands adeln das poolbar-Festival 2013
31.05.2013
Wenn die eine Band einen Hit nach dem anderen produziert, und die andere einen Musikstil entscheidend mitprägt – dann haben sie sich einen Platz in der Musikgeschichte verdient. Wenn nun beide seit mehr als 3 Dekaden international Massen von Menschen bewegen und emotional, musikalisch, künstlerisch und menschlich beeinflussen, dann ist ihnen ein ewiger Platz im Musikolymp sicher. So geschehen bei James und My Bloody Valentine. Beide – britischen – Bands besitzen ohne Zweifel Kultstatus.

James – Eine One-Man-Show im Band-Kollektiv oder warum England nach wie vor das Mutterland der Musik ist

Mit James besucht eine kultisch verehrte Legende das Alte Hallenbad. Mehr 13 Millionen verkaufte Alben belegen eine erfolgreiche Karriere. Und dass James nach wie vor zu den ganz Großen gehören, zeigt die aktuelle restlos ausverkaufte Hallentour – die Videos vom „Heimspiel“ der Band in der Manchester Arena vor 15.000 frenetisch jubelnden Fans garantiert Gänsehaut.

1981 in Manchester gegründet, haben James bereits zu Beginn ihrer Karriere einen ganz eigenen Stil entwickelt. Das daraus resultierende Risiko, stilistisch im „nowhere“ zu agieren, nahm man billigend in Kauf. Et voilà: Gerade die Pop-Hymnen ab Mitte der 80er waren eine nahezu spirituell zu nennende Mischung aus dem damals vorherrschenden englischen Alternative Rock mit gleichzeitigem Einbezug der Madchester-Szene (ein Zusammenschluss von Elementen des klassischen Indie-Rocks und Dance/Electro; bekannte Vertreter: Primal Scream und New Order). Wobei der poppige Einfluss der Madchester-Szene dabei deutlich im Vordergrund stand. Nicht umsonst werden die eingangs erwähnten Klassiker von James - von „Laid“ bis „Getting Away With It (All Messed Up)“ - auch nach all der Zeit noch heiß geliebt.

Nicht heiß geliebt, sondern vordergründig beneidet werden dürfte die Band ob ihrer musikalischen Erfahrung durch die Jahrzehnte hindurch: Bands wie Nirvana, Radiohead und Coldplay waren Vorband von James. Und mit Brian Eno konnte man auch auf einen Produzenten zurückgreifen, der mit „Laid“ und „Wah Wah“ wahrscheinlich die beeindruckendsten Alben der Band kreierte. England, so scheint es, ist und bleibt eben das Mutterland der Musik. Der Beweis: James. Ein Versprechen: Am DO, 08. August 2013 beim poolbar-Festival. Support kommt von Dry The River (die ursprünglich als Headliner des Abends geplant waren) und Catastrophe & Cure, den frischgebackenen Amadeus-Award-Gewinnern.

My Bloody Valentine – Kultstatus ohne Marketingstrategie

Neben den Madchester-Ikonen James wird den Shoegazing-Heroen von My Bloody Valentine nur allzu gerne der rote Teppich ausgerollt. (Passt ja auch irgendwie. Stilistisch.)
 
Ebenso wie James in den frühen britischen 80ern gegründet, verschrieben sich Mastermind Kevin Shields und seine Mitstreiter sehr schnell dem, unwissentlich, aus der Taufe gehobenen Stil des so genannten Shoegazing, einer Musikrichtung, die sich, neben einer mehr elektronischen Ausrichtung, durch dicht-melodische und gleichzeitig mehrstimmig aufbauende Gitarrenwände kennzeichnet. Im Falle von My Bloody Valentine war es die rockig-psychedelische Variante davon, die, spätestens nach Etablierung des Musikstils in den frühen 90ern, den umschreibenden Begriff „Noise-Pop“ verliehen bekam. Und als eben solchen kann die Musik von My Bloody Valentine auch ohne weiteres beschrieben werden – dazu hätte es nicht einmal den klangvollen Namen eines B-Horrormovies gebraucht: Die undurchdringbare Wand aus vielschichtigen Gitarrenspuren, ein auffallend in den Hintergrund gemischter Gesang und, vor allem, ein Stil prägender Einsatz von Gitarren-Rückkopplungen machten aus My Bloody Valentine einen Vorreiter in der britischen Independent-Szene. Ohne das Poppig-Melodische außer Acht zu lassen.

Und während vor allem Kevin Shields eisern und mit Leidenschaft – und einem beinahe schon ungesund zu nennenden Perfektionismus – an seiner Musik arbeitete, prägte die englische Musikpresse, ebenfalls eisern und mit Leidenschaft, den Begriff Shoegazing für eben jene Stilrichtung, die My Bloody Valentine zu Legenden machen sollte. Und das auch heute noch: Nach 22 Jahren (!) ist das dritte Album erschienen und mittlerweile befindet sich die Band auf einer ausgedehnten Konzerttournee. Mit Abstecher zum poolbar-Festival am Montag, den 8. Juli 2013.

Das poolbar-Festival 2013 in Feldkirch (Altes Hallenbad) beginnt am 3.Juli und bietet „Kulturelles von Nischen bis Pop“ sowie u.a. als Headliner My Bloody Valentine, Kate Nash, Frank Turner & The Sleeping Souls (Open Air am 20.Juli),Vista Chino, Patrick Wolf, Donavon Frankenreiter, Tocotronic, Goldie, Bad Religion, James, Monster Magnet, Funeral For A Friend, Shout Out Louds, Casper.

Alle Infos: www.poolbar.at

31.05.2013, 12:59 von Tobias Haslinger



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