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Interview mit Maja Ivarsson von The Sounds
26.08.2010
britishrock.cc: Wie geht es dir? Maja: Sehr gut, mir geht es wirklich sehr sehr gut. Hattet ihre eine gute Anreise nach Horb?
Nein, um ehrlich zu sein war sie ziemlich schlecht. Der Flug an sich war super, aber als wir ankamen gab es einige Missverständnisse mit dem Tourbus, und so standen wir ohne Tourbus am Flughafen rum für ungefähr 3 Stunden. Letztendlich kam dann ein kleiner Van und hat uns zum Festival gebracht, aber unsere Instrumente und alles ist noch im Bus und ist noch nicht hier angekommen. Er steht irgendwo im Stau und wir wissen nicht genau wo. Das ist sehr schlecht, das macht mit ziemlich unruhig.
Wir folgen euch auf Twitter und wir haben gelesen, dass ihr bereits an einem neuen Album schreibt?
Ja, wir schreiben das ganze Jahr schon ziemlich viele neue Songs. Wir haben auch bereits ein paar aufgenommen und ich denke wir werden versuchen das restliche Album im Herbst aufzunehmen.
Und was können wir erwarten von dem neuen Album? Wird es einen neuen, anderen Sound haben?
Es ist anders als das letzte aber es ist mehr wie die Ersten. „Back to the roots“ sozusagen. Auch wenn ich Finde, dass wir bessere Songwriter geworden sind und die Qualität der Songs besser geworden ist, ist es trotzdem noch der gleiche Vibe als am Anfang, sehr direkt nach vorne und sehr eingängig.
Wann findet ihr Zeit Songs zu schreiben, ihr seid ja dauernd auf Tour
Nach Weihnachten bis zum Frühling hatten wir nur 7 oder 8 Shows und wir hatten einige Monate Zeit um im Studio zu arbeiten und neue Songs zu schreiben, also war es dieses mal ziemlich leicht, Zeit fürs Songwriting zu finden, sobald wir im Studio sind.
Woher nehmt ihr die Energie auf der Bühne, wenn ihr ein Konzert nach dem anderen spielt?
Ich würde sagen, es hat etwas mit Erfahrung zu tun. Wir machen das bereits so viele Jahre, die Fans bringen mich dazu eine gute Show hinlegen zu wollen. Außerdem unsere Musik ist sehr tanzbar und energiereich.
Ihr spielt sehr oft in den Vereinigten Staaten. Was sind die Unterschiede zwischen Europa und der USA?
Ich würde nicht sagen, dass es Unterschiede. Es ist schwer zu erklären. Amerika selbst ist ein unglaublich großes Land mit einer eigenen Mentalität. Jeder Staat unterscheidet sich vom anderen. Aber wir haben eine große Fanbase in den USA und das macht sich jedes Mal bemerkbar wenn wir dort spielen. Die Fans werden immer mehr und mehr und wir machen das nun schon so viele Jahre. Es werden riesige Fanmassen Aber es wird hier besser. Wir haben sehr viel Zeit in den USA verbracht und mussten Europa etwas zurücknehmen für ein paar Jahre aber nun versuchen wir hier etwas aufzuholen.
Was denkst du über Deutschland?
Ich liebe Deutschland, deswegen kommen wir immer und immer wieder zurück – offensichtlich. Wir waren so oft hier und das Publikum ist immer sehr gut. Wir haben ein paar Hardcore Fans, die zu fast allen Konzerten kommen und es ist immer nett. Sehr gut organisiert, alles on-time ... außer unser Tourbus [lacht]
Hast du eine Lieblingsstadt oder Lieblingsclub – weltweit?
Puh! Ich würde sagen L.A.!
Warum gerade Los Angeles?
Dort haben wir das größte Publikum und außerdem – die Stadt hat so ein tolles Flair. Die Menschen kommen mit so viel Hoffnung und Träumen in die Stadt. Sie wollen Schauspieler, Model oder Sänger werden. In einer gewissen weise ist es sehr dekadent, denn die meisten dieser Träume gehen nicht in Erfüllung, auf der anderen Seite wiederum werden hier so viele Leute entdeckt und schaffen den Sprung ins Business. Außerdem ist das Klima Traumhaft – ich meine – wer mag schon keine Palmen, Sonne pur usw. L.A. ist einfach ein toller Ort.
Hast du ein Lieblingsrestaurant?
Oh shit! [überlegt...] Ja, ich habe einige Lieblingsrestaurants in meiner Heimatstadt. Aber – am liebsten koche ich selbst. Das passiert nicht allzu oft, ich denke deshalb ist es einfach etwas Besonderes für mich.
Wann wart du denn das letzte Mal so richtig zu Hause, nicht nur 1 Tag oder so?
Ich war erst gestern zu Hause. Wir hatten das Wochenende davor nur 1 Festival und somit hatten wir von Montag bis Donnerstag frei.
Was denkst du, ist euer bester Song?
Bester Song? Ich habe viele Lieblingslieder – natürlich – aber momentan ist es ein neuer Song. Wir werden ihn heute Abend wahrscheinlich performen. Er heißt „Something to die for“.
Gibt es ein Lied das du „nicht mehr so gerne“ magst?
Ich habe natürlich zu allen meinen Liedern eine Beziehung, immerhin sind es EINE, aber auf eine Art – ja, absolut. Zum Beispiel „Living in America“ ist einer dieser Songs, den wir geschrieben haben als wir 19/20 Jahre alt waren, das ist mittlerweile schon ganz schön lange her. Für mich ist es – ich kann mich noch erinnern, wie ich mich gefühlt habe und an was ich gedacht habe, als ich den Song geschrieben habe – aber es ist jetzt nicht mehr relevant für das Leben, das ich jetzt führe. Es wird immer UNSER Song sein, also werde ich auch immer eine Beziehung dazu haben. Aber ich weiß ganz genau was ihr meint, ja. Man wächst irgendwie aus seinen Schuhen heraus.
Welchen Song hättest du gern geschrieben?
„Bohemian Rhapsody“ von „Queen“. Das ist ein wirklich guter Song.
Gibt es ein Musikgenre, mit dem du nichts anfangen kannst?
Vielleicht Metal. Ich tu mir wirklich schwer solche Musik zu genießen. Ich stehe auf Punkbands und es ist nicht so, dass ich harte Musik nicht mag, aber manche Metal Bands mag ich eben nicht so sehr.
Was erwartest du von der Show heute Abend?
Ich weiß nicht – momentan warte ich sehnsüchtig auf unsere Instrumente. Das ist alles worauf ich im Moment hoffe, damit wir überhaupt eine Show machen können. Das ist momentan das wichtigste für heute Nacht.
Habt ihr irgendwelche Rituale bevor ihr auf die Bühne geht?
Nicht wirklich. Wir haben keine Rituale oder so. Ich möchte nur gerne 1 Stunde oder eine halbe Stunde für mich haben, um mich herzurichten, meine Haare und mein Make-up und so zu machen. Einfach etwas Zeit für mich. Aber – nein – keine komischen Rituale Backstage. [grinst]
Gibt es eine Band die du gerne mal Live sehen würdest?
.....[überlegt] Vielleicht..... Ich würde gerne „The Rolling Stones“ sehen, aber als sie noch jung waren. Ich würde sie heute nicht sehen wollen, ich habe sie bisher auch noch nie gesehen. Aber – ihr wisst schon – damals als sie noch jung waren. Das wäre ziemlich cool. Oder „Kraftwerk“ als sie jung waren. Ich hab sie vor 2 Jahren gesehen, aber es ist nicht das selbe, da ist nur noch einer von der Originalbesetzung dabei, das ist einfach nicht das selbe. Aber das wäre wirklich cool für mich.
Stell dir vor du hättest eine Tochter. Welcher der Jungs wäre für dich der „Wunschschwiegersohn“?
Oh Gott, darüber will ich gar nicht nachdenken... Wow – das ist wirklich eine harte frage Mädels! Nein – ich glaube ich möchte niemanden der in irgendeiner Art berühmt ist. Nur einen normalen Typen.
Und wenn sie jetzt nicht in einer Band spielen würden?
Oh – ihr meint – einen von „meinen Jungs?!“ HELL NO!!!! No way! Never!! [schon fast leicht entsetzt. Ich liebe sie aber – NEIN!
Was ist für dich das Highlight eurer Karriere?
Es gab eine Reihe von Highlights, das ist die schöne Seite daran für eine so lange Zeit erfolgreich zu sein. Wir waren ein paar mal in Mexiko und hatten wirklich verrückte Erlebnisse dort, wir werden nach Chile und Argentinien in ein paar Wochen gehen, das wird cool. Aber jede Show die sich irgendwie magisch anfühlt ist wie ein Highlight. Vielleicht wird heute Abend ja so eine Show.
Ihr wart mit „No Doubt“ und andern großen Bands auf Tour. Was habt ihr von ihnen lernen können?
Ich denke – die coolsten und größten Stars die man trifft, sind oft die bescheideneren. Manche noch kleine, aufsteigende Bands können sehr anspruchsvoll und undankbar sein. Aber Leute wie zum Beispiel „Gwen Stefanie“ oder „Dave Grohl“, alle sie sind sehr bescheiden und freundlich und absolut keine Divas. Ich habe gelernt sehr dankbar zu sein, dankbar dafür was man hat und was man machen darf.
Gibt es eine Band oder einen Produzenten mit dem du gerne einmal zusammenarbeiten würdest?
Oh wow. Ich bin mir nicht sicher. Ich finde unsere Band ist immer wie eine Kommune, man passt sich überall sehr gut an. Wir können ohne Probleme mit „The Strokes“ auf Tour gehen oder „No Doubt“ oder – wir haben auch ein Dance Festival in Australien gemacht mit „MSTRKFT“, „Justice“, und die ganzen Bands, „M.I.A.“, das war wirklich cool. Wir sind eine Band die mit jedem gut zusammenarbeiten kann .Ich habe niemanden von dem ich träume .ich denke ich habe alle Leute getroffen, die ich treffen wollte und ich bin sehr Glücklich darüber. Aber ich habe keinen Traum-Act.
Bist du empfindlich oder pingelig was den Backstagebereich oder die Sanitären Anlagen auf Festivals angeht?
Nein, das kann man nicht machen, nicht nach so vielen Jahren. Natürlich ist es immer toll eine Dusche zu haben.
Welcher Drink macht deine Party perfekt?
„Armageddon Sour“ oder „Mango Daiquiri“
Was sollte die perfekte Party für dich haben?
Meine Freunde, gute Musik, gute Drinks, einen guten Vibe.
Das letzte worüber du lachen musstest?
Ich habe Backstage im Dressing Room einen Youtube Clip von Freunden angeschaut, das war wirklich lustig. Andere Bands - alte Bands, die man sich gerne angeschaut hat, als man jung war - wenn man jetzt sieht wie sie damals aussahen, das ist witzig.
Vielen Dank für das Interview.
Ich danke euch, das war ein wirklich tolles Interview.
26.08.2010, 12:26 von J. Zekl