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Lost Alone im B72. Interview mit Steven Battelle
15.12.2008
Wie hat euch die Tour bis jetzt gefallen? Genial – es war absolut brilliant. Ich denke, wir haben jetzt cirka 8 Monate nur an unserem zweiten Album gearbeitet, Ideen gesammelt und Songs geschrieben. Normalerweise würde man warten, bis das Album herauskommt und danach auf Tour gehen, aber wir meinten nur - „bitte, können wir nicht einfach jetzt etwas machen“

Es gibt einige Städte, die wir wirklich lieben, Wien ist eine davon. Wir wollten dorthin zurückkehren, wo wir letzten Dezember aufgetreten sind. Einfach nur, um zu spielen, und bei den Leuten zu sein, die uns so großartig empfangen haben. Weißt du, es ist ein unglaubliches Gefühl – du schreibst einen Song in deinem Schlafzimmer, dann kommst du in ein anderes Land, in dem du erst einmal warst und die Leute singen die Texte. Ich liebe es, auf Tour zu sein.

Das klingt, als würdest du gern für immer auf Tour gehen.

Ich liebe jede Minute auf Tour. Natürlich - manchmal, wenn man einen freien Tag hat, vermisst man bestimmte Leute und wünscht, sie wären hier. Aber wir haben ohnehin einen sehr strikten Tourplan, da bleibt kaum Zeit dazu. Ich will schließlich, dass meine Band vorwärts kommt. Ich schäme mich nicht dafür, dass ich Platten verkaufen will. Wir sind Künstler. Manche Musiker sagen, es geht ihnen nicht darum, Platten zu verkaufen. Aber das ist doch der Traum eines jeden, so viele Menschen wie möglich seine Musik zugänglich zu machen. Es ist auch toll, die Entwicklung zu sehen. Als wir das erste Mal nach Berlin kamen, spielten wir vor ungefähr 10 Menschen, das darauf folgende Mal schon vor hundert und jetzt war der Club richtig voll.

Ich habe gehört, ihr hattet viel Pech auf dieser Tour. Was ist passiert?

Wir mussten das erste Konzert leider absagen, da unser Van den Geist aufgegeben hat, bevor die Tour überhaupt erst starten konnte. Die Show in München musste ausfallen, da Mark (Drummer) sich die Hand verletzt hat. Hätten wir den Gig gestern gespielt, wären wahrscheinlich die Konzerte heute und morgen ausgefallen. Dies ist überhaupt die allererste Tour, bei der wir Konzerte absagen mussten. Wir werden diese Shows nachholen.

Wer schreibt bei euch die Songs in der Band?

Ich schreibe die Songs – immer. Ich schreibe die Texte und die Musik.

Kannst du mir etwas über den Entstehungsprozess deiner Songs erzählen?

Grundsätzlich entsteht zuerst der Text, und dann die Melodie.
Ich gehe gerne früh am Morgen oder spät in der Nacht spazieren. Da fallen mir oft gute Texte ein, Sachen, die mich gerade beschäftigen. Wenn der Text gut genug ist, greif ich zur Gitarre und versuche, eine Melodie zu finden. Meine Songs durchlaufen eine Art Qualitätskontrolle. Nur wenn ich sie großartig finde, spiele ich sie den anderen Bandmitgliedern vor. Gemeinsam versuchen wir, diese weiter zu verbessern.

Euer erstes Album trägt den Namen „Say No To The World“. Warum habt ihr diesen Namen ausgewählt, und was bedeutet er für euch?

Der Grund war unsere erste Tour durch Europa. Ich hatte so eine falsche Vorstellung davon, wie sie sein würde. Ich habe nicht erwartet, so vielen tollen Menschen zu begegnen, so schöne, großartige Orte zu sehen. Die historische Entwicklung ist überall präsent. England ist total amerikanisiert. Eigentlich haben wir auch eine interessante, aufregende Geschichte, aber es fühlt sich so an, als würden wir mehr und mehr ein Teil Amerikas werden.
„Say No To The World“ soll eigentlich „say no to the powers of the world“ oder „say no to America“ bedeuten. Ich hasse Amerika nicht, im Gegenteil - die Leute sind toll. Was mich stört sind die Machthaber, die vorgeben, wie man sein soll und was man zu tun hat.

Ihr arbeitet gerade an eurem zweiten Album, richtig?

Ja, wir sind gerade mittendrin. Wir arbeiten sehr hart.

Habt ihr schon Songs aufgenommen?

Wir werden im Januar mit den Aufnahmen beginnen. Wir haben schon Demo-Songs im Kasten – sehr viele sogar. Ich habe zirka 70 Songs geschrieben, über 40 Demos aufgenommen. Sobald wir mit dem Album fertig sind gehen wir auf Tour – überall hin, für 2 Jahre oder so.

Glaubst du, es ist wichtig, zu denken, dass das aktuelle Album besser ist, als die Alben davor?

Auf jeden Fall. Man entwickelt sich ja weiter. Als ich begonnen habe, Songs für das zweite Album zu schreiben, hab ich sehr unter dem Druck gelitten. Wir sind zwar noch keine weltberühmte Band, haben auf unser erstes Album aber sehr viel positive Resonanz bekommen - auch von großen Bands. Anfangs hab ich mir immer Sorgen gemacht, ob diese Leute die neuen Songs auch mögen würden. Das hat mich im ersten Monat sehr gebremst, bis ich zu mir gesagt habe – diese Menschen mögen meine Lieder, weil sie von mir kommen – und es genau das ist, was sie hören wollen. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich das Schreiben richtig genießen.

Inwiefern wird sich die neue Platte von der Alten unterscheiden?

Die Idee ist, alles extremer zu gestalten. Die härteren Songs sind noch härter und kraftvoller, und die langsamen Lieder haben mehr Gefühl und sind einfach schöner und ruhiger.
Es hat auf jeden Fall mehr Facetten und transportiert eine Vielfalt von Gefühlen.

LOST ALONE (UK), 11. Dezember 2008 (B72, Wien)

15.12.2008, 10:04 von Lisa Pointner


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Lost Alone
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