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The great director - Maximo Park live in Wien
27.10.2007
„I’m not a man, I’m a machine“ – an diesem Abend bekam man die Bestätigung, dass eigentlich das Gegenteil wahr ist. Auch Paul Smith, der singende Poet mit dem Allerweltsnamen, ist nur ein Mensch. Sichtlich zeigte er sich bemüht, den Druck, für dessen Live-Vermittlung er und seine Mannen bekannt sind, aufrechtzuerhalten. Ohne der Band Vorwürfe zu machen, war aber von Anfang an offensichtlich, dass die Strapazen dieser elendslangen Tour Spuren hinterlassen haben.
Our earthly pleasures destruct us against our will.
Was zu Beginn wirklich recht lahm war, entwickelte sich aber gegen Ende hin glücklicherweise trotzdem zu einem rasanten Gig, der jedoch im Vergleich mit beispielsweis diesem keine Chance hat.
Das sehr früh eingesetzte, von Paul Smith mit den Worten „This is a song that goes like this“ angekündigte, „Apply some pressure“ schien eher ein Weckruf an sich selbst als das Publikum, dem man vollen Körpereinsatz nicht absprechen konnte. Das variantenreiche „The unshockable“, gefolgt vom ebenso komplexen wie mitreißenden „By the monument“ verfehlte ebenso wenig seine Wirkung wie „Graffiti“, auf welches man sich bis zuletzt freuen konnte.
Smith und Keyboarder Lucas Wooller sind für ihre artistischen, teils unorthodoxen Bewegungsabläufe onstage bekannt, der Rest der Band eher für ökonomisches Arbeiten. Smith jedoch sollte darauf achten, dass die von ihm vollführten Posen nicht zu platt anmuten. Es ist davon auszugehen, dass er sich seiner Bühnenrolle derartig opfert, dass abgeklärte Gedanken darüber ebenso unvorstellbar sind wie eben ein Zurücknehmen jener Theatralik. Diese entwickelte sich jedoch bis hierher zu einem phasenweise nur mehr zu einer aufgesetzt wirkenden, etwas aufdringlich anmutenden und im Zweifelsfall unerwünschten Nebenwirkung.
Was bleibt nach gestoppten eineinhalb Stunden? Die Erkenntnis, dass eine ausgelaugte Band oft wirklich besser aufgehoben ist, sich selbst eine Pause zu können, bevor es zu spät ist. Und Verständnis dafür, dass die Smithsche Bühnenshow nicht in dem halsbrecherischen Tempo vollzogen wurde, wie man es zwangsweise geradezu einfordert – wie er von sich selbst wahrscheinlich auch.
Nur etwa eine Stunde vor Beginn des Konzerts stellte sich Co-Songwriter Lucas Wooller meinen Fragen. Äußerst entspannt und sein Newcastle Brown Ale nie vernachlässigend philosophiert er über den Hintergrund des Albumcovers von „Our earthly pleasures“ und rechtfertigt die China-Reise der Band.
MAXIMO PARK, 26. Oktober 2007 (Gasometer, Wien)
27.10.2007, 23:59 von T. Hochwarter