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Szene Open Air 2007. I lost my heart in Lustenau...
10.08.2007
Heimelig, Sympathisch und unglaublich charmant nahm das Szene Open Air vom 2. bis 4. August seine Gäste unter seine Fittiche. Bereits zum 18. Mal veranstaltete der Kultur- und Jugendverein Szene Lustenau das Openair Festival im Westen Österreichs. Heuer konnten die Veranstalter rund um Hannes Hagen viele internationale Topacts ins schöne Ländle bringen.
Bevor es allerdings mit den Bands los ging, stimmten am Donnerstag heimische DJs die vielen Camper aus Vorarlberg, der Schweiz und Deutschland auf ein tolles Festival ein.
Am Freitag tanzen sich dann rund 3000 Besucher zu Bands wie Madsen und den Sportfreunde Stiller, die gerade ihr neues Album veröffentlichten, in Ekstase.
Der Samstag brachte die schweizer Hip Hop- Crew Stress, die mal wieder bewiesen, dass Hip Hop einfach die beste Stimmung im Publikum mit sich bringt. Mit bescheidenen Deutschkenntnissen animierten die drei Frontmusiker das Publikum zum einheitlichen „Händeschwingen“.
Dann kam das schwedische Doppelpack: Angeführt von The International Noise Conspiracy wurde die Energie unter den Rockfreunden zum Kochen gebracht. Mit coolen Mikrophone- Moves alá „The Who“ zog Frontman Dennis Lyxen die Zuschauer in seinen Bann. Nach über einer Stunde purem Polit- Rock ging es nach einer kleinen Verspätung zum eigentlichen Hauptact: Mando Diao!
Ja was soll man hier noch schreiben? Diese Band enttäuscht schließlich nie. Motiviert, aggressiv und stimmgewaltig brachten die Schweden die Bombe zum Explodieren. Mit „You´re a fucking great audience“ lobt Sänger Gustav Noren das Lustenauer Publikum.
Nach einem verkürzten Set von 70 Minuten mussten die Musiker sich allerdings verabschieden, hatten sie doch durch einen verpassten Flug in Spanien (zumindest heißt es so offiziell) einen Zeitrückstand. Keinen der Zuschauer schien die etwas kurze Spielzeit für einen Headliner zu stören, denn gleich nach dem Auftritt ging es für das mit Energie vollgepumpte Publikum ins Partyzelt. Bis halb 6 Uhr morgens legte ein leider sehr unqualifizierter DJ, Musik quer durch den Gemüsegarten auf. Die absolut unüberlegten Übergänge des „Djs“ schienen aber die gute Laune der Besucher nicht zu trüben, was bestimmt auch auf den erhöhten Alkoholspiegel zurückzuführen sein könnte. An Jugendliche unter 16 wurde übrigens kein Alkohol ausgeschenkt, dies wurde auch sehr konsequent befolgt. Zusätzlich gab es auf dem Festivalgelände auch ein Beratungszelt. Mitarbeiter der Eventbegleitung gaben neben Trinkwasser und Früchten auch Beratung und Information zum Thema Sucht. Marcel Franke von der Supro- Eventbegleitung (www.suchthaufen.at) meint zu diesem Thema: „Diese Idee war ein Meilenstein in der Präventionsarbeit. Wir konnten unzählige Kontakte knüpfen, rund 500 bis 600 am Tag.“
Eine wirklich gute Idee, die sowohl von Jugendlichen als auch von Erwachsenen gerne in Anspruch genommen wurde. Die „Gratis- Massage“ war noch eine weitere besondere Leistung die die jungen Festivalbesucher in Anspruch nehmen konnten.
Technisch gesehen war das Festival sehr besucherfreundlich aufgebaut. Während den lästigen Umbauarbeiten auf der Mainstage wurde den Besuchern die Wartezeit auf den nächsten Hauptact auf der Nebenbühne, durch eine feine, meist lokale Band verkürzt.
Auch der Campingplatz war sehr zentral zum Gelände errichtet worden. Autos durften zwar nicht neben den Zelten geparkt werden, jedoch gab es einen eigens organisierten Shuttlebus der die Besucher vom Parkplatz bis zum Gelände brachte- gratis und dazu noch bis 5 Uhr morgens.
Zum Ende entschuldigt die wirklich abgedroschene Schlussbemerkung meinerseits, doch ich denke diese trifft hier einfach zu 100% zu: „Klein aber Fein“ und auf jeden Fall zum Weiterempfehlen.
SZENE OPEN AIR, 02. August - 04. August 2007 (Lustenau)
Bis nächstes Jahr, same time- same station!
10.08.2007, 15:03 von M. Punz