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Wir waren mitten drin. PEACE & LOVE 2011 mit Kings Of Leon, Bob Dylan uvm
04.07.2011
Kings Of Leon, Bob Dylan, The Strokes, Paolo Nutini, Mando Diao, 30 Seconds To Mars, Jimmy Eat World. Nur einige Perlen der über 150 Künstler des größten Events im Königreich Schweden, von dem wir Euch, wie auch schon 2010, LIVE berichten. An Tag 1 bringen wir Kings Of Leon, Jimmy Eat Word und Paolo Nutini vor die Linse. Thirty Seconds To Mars werden sich diser Tage zu uns gesellen und uns Rede und Antwort stehen. Gleiches gilt dem Veranstalter selbst, der uns zum Gespräch geladen hat.

29. Juni 2011. Sommer, Sonne, Sonnenschein - und das die ganze Nacht.

Das Wetter am 1. Tag des “Peace & Love Festivals”. Ein Traum.

Das Thermometer stieg fast bis zur 30 Grad Grenze an und man war über jeden Schattenplatz und jedes laue Lüftchen dankbar.
 
Gegen Nachmittag strömten die Mengen zum ersten großen Act des Festivals, “Jimmy Eat World”. Die US-Band eröffnete mit rockig/poppigen Sound, spielten Songs von ihrem neuen Album und erfreuten die Menge auch mit alten Hits wie “The Middle” und “Chace this light“.

“The Vaccines”, die Briten, die dieses Jahr mit ihrem Debütalbum “What Did You Expect From The Vaccines” die Indie Szene aufmischten und überall für große Begeisterung sorgen, brachten die kleine “Athena“ Bühne fast zum platzen. Bereits 15 Minuten vor Beginn musste die Bühne wegen dem riesigen Andrang gesperrt werden - zum Pech derjenigen, die leider draußen bleiben mussten und “The Vaccines” hören - aber nicht sehen durften.
“Wreckin’bar (ra ra ra)” und “Post Break up Sex” brachten die schwedischen Besucher zum Tanzen und die Ränge zum Beben.

Danach schnell weiter zum nächsten Künstler - “Paolo Nutini”. Der charmante Schotte mit der unglaublich tollen Stimme zog hauptsächlich das weibliche Publikum an. Er begeisterte mit seinen Hits die ins Herz und in die Beine gehen und überraschte unter anderem mit “Time to Pretend” - einem “MGMT” Cover, sowie mit einige neue Songs wie zum Beispiel “Bear me in mind”. Das lässt uns auf ein neues Album hoffen - vielleicht noch dieses Jahr?! Das und noch viele andere Fragen hätten wir ihm gestern gerne persönlich gestellt, leider spielte die schwedische Bahn nicht mit und dank der damit verbundenen großen Verzögerung unserer Kontaktperson, konnte das geplante Interview mit Herrn Nutini zu unserem Leidwesen nicht stattfinden. Wir hoffen, es sobald wie möglich nachholen zu können.

Um einen möglichst guten Platz beim gestrigen Headliner zu ergattern, verharrte man auf der Mainstage und wartete “Kings of Leon” ab. Nach einer nicht enden wollenden Stille der Lautsprecher betraten die “KOL” endlich die Bühne. Ungewohnt motiviert und sehr freudig rockten sie den Abend. Ein Song nach dem anderen zum mitsingen und abtanzen gedacht. Ob Klassiker wie “Charmer” und “Sex on Fire” oder Lieder aus dem aktuellen Album “Come Around Sundown” - das schwedische Publikum war textsicher wie eh und je.
 

Und so endete die laue Sommernacht um 1 Uhr mit gut gelaunten und glücklichen Schweden - und einer fast schon wieder aufgehenden Sonne.

Heute erwarten uns unter anderem: Patrick Wolf, The Sounds [unplugged], 30 Seconds To Mars, Volbeat, M.I.A., Deadmau5, The Ark uvm.

Tag 2 am Peace & Love. Volbeat, 30STM, The Sounds, Patrick Wolf, M.I.A. 
Das Festival beschäftigt nicht nur uns sondern auch die Polizei. Wie das schwedische Radio berichtet, ist das Borlänger Gefängnis bereits überfüllt. Am Mittwoch sind zwei Vergewaltigungen angezeigt worden, dazu Schwerbetrunkene, Gewalttäter und Drogenmißbrauchsdelikte. Unbemerkt davon feiern die täglich 40.000 Besucher heute zu Volbeat, 30 Seconds To Mars oder The Sounds, ehe es die letzten Tage zum Finalakt mit The Strokes und Bob Dylan geht.

Erste Anlaufstelle war eine der kleineren Bühnen, auf der “Patrick Wolf” spielte. Er bestach mit verschiedensten Instrumenten von Keyboard zu Harfe, Violine oder Gitarre, die er alle selbst bespielte. Zudem hatte er eine Violistin, Saxophonistin, Schlagzeuger und einen “Elektronisten” mit sich auf der Stage. Er begeisterte mit einer Mischung aus Folk und Indie Songs.

The Sounds mal anders: In der “P3 Sommarsession”, einer schwedischen Radio Show, bei der “The Sounds” zu Gast waren und Acoustic einige ihrer Songs performten. Ungewohnt ruhige Töne in einer schönen Kulisse bei leider immer dunkler werdendem Himmel.

Anschließend machten wir uns auf den Weg zur Pressekonferenz mit “30 Seconds To Mars”. Nach langem hin und her der letzten Tage, ob Frontman “Jared Leto” der Pressekonferenz beiwohnen würde oder nicht, wurden wir positiv überrascht, als alle 3 Bandmitglieder zur Pressekonferenz kamen. Freundlich und gelassen plauderten sie über neue Songs die sie ununterbrochen schreiben und wie viel wert sie auf gutes Essen auf Tour legen.

Direkt danach stand auch schon das Konzert an. “Jared Leto” in bester Laune animierte sogar den letzten noch stehenden Zuschauer zum springen und durchdrehen. So wurde das Konzert ganz nebenbei zum Fitnessprogramm mit Personal Trainer. Die US-Amerikaner legten die wohl beste Show des Tages hin. Duzende von Fans wurden auf die Bühne geholt, um “Jared Leto” ein paar Brocken schwedisch beizubringen oder aber um mit ihm zum letzten Song “Kings & Queens” auf der Bühne zu rocken. Ein gelungener Abschluss mit einem sehr freundlichen und publikumsnahen “Jared Leto”.

Eine kurze Verschnaufpause, und schon legten die Dänen von “Volbeat” los.
Mit eher härteren Tönen sprachen die Band um “Michael Poulsen” - der Leadsänger mit der unverwechselbaren Stimme - eher die männliche Gemeinde an. Mit einer hervorragenden Show und sichtlich Spaß auf der Bühne erfreuten sie uns mit annähernd 2 Stunden voller Rock and Roll.

Der nächste Auftritt war ein komplettes Kontrastprogramm - die Britische Sängerin “M.I.A.” legte eine Wahnsinns Show mit indischem Touch hin. Die Beats, die eine Mischung aus HipHop, Dancehall, Grime und Electro sind, gehen nicht nur ins Gehör sondern auch mächtig in die Beine. Und so wurde auf der Bühne und auch im Publikum alles geschüttelt was man hatte. Höhepunk der Show war definitiv die Performance von ihrem Hit “Paper Planes”

Anschließend stand “Deadmau5” für uns auf dem Programm, leider kamen wir nicht weit, denn das komplette Areal wurde aufgrund von “zu großem Andrang” gesperrt. Es schien, als sei das komplette Festival bei oder auf dem Weg zu “Deadmau5”. Damit hatte wohl keiner gerechnet, am wenigsten wohl er selbst. Freudig verkündete er über Facebook, dass alle bei ihm und nicht bei den anderen Konzerten waren. Es sei ihm gegönnt, denn das, was wir von weitem hören durften, war einfach großartig!

Tag 3+4. Bob Dylan bis Mando Diao plus Interview mit Ronny Mattsson (Pressechef) Peace & Love Festival
Die im Dauerauftrag des "Peace & Love" stehenden "Mando Diao" spielten in diesem Jahr in ihrer Heimatstadt ihr "acoustic" Set, was nicht bedeutete, dass es ein chilliges Konzert werden würde. Im Gegenteil, die Menge feierte ihre Jungs und hüpfte wild zu "Long before Rock'N'Roll" und anderen bekannten Hits. 

Tag 3 begann ein wenig bewölkt, doch das störte keinen bei der gestrigen “P3 Sommarsession”. Diesmal mit den schwedischen HipHoppern von den “Looptroop Rockers”. Sie brachten die Zuschauer mit ihren gut gelaunten Songs zum tanzen und überraschten sogar mit Coversongs von “Wu-Tang Clan” und “NAS”.

Kaum war die unplugged Session mit den einen Schweden vorbei, schon ging es zur nächsten Band, die ihre Songs schon gestern unplugged zum Besten gaben. “The Sounds” in gewohnter Manier - rockig, laut - und sexy Frontfrau “Maja“ in Bestform. Mit ihren provokanten Outfits und den dazu gehörenden Tanzeinlagen heizte sie dem Publikum kräftig ein. Der Bereich vor der Bühne ist bis auf den letzten Zentimeter ausgereizt und auch hinter den Wellenbrechern findet die Menge an Zuhörern und Zuschauern kein Ende - “The Sounds” sind einfach immer ein Spektakel und ein riesiger Publiukumsmagnet. Was für die Männer “Maja” ist, sind für die Mädels definitiv “Felix” und “Jesper". Und so legen “The Sounds” eine 90 minütige Powershow hin und erfreuen das Publikum sowohl mit alten Classics als auch mit Songs aus ihrem aktuellen Album “Something To Die For”.

Gegen 20:30 Uhr betrat Carl Norén die überdachte Athena Bühne, doch diesmal war er nicht wie im vergangenen Jahr als “Alleinunterhalter” auf der Bühne - er brachte Verstärkung mit. Unterstützt wurde er unter anderem von “Mats Björke” am Piano und “Carl-Johan Fogeklou” am Bass, beides Mitglieder von “Mando Diao”, der Band von Carls’ Bruder “Gustaf Norén”. Weitere Unterstützungen bekam er durch eine weibliche Background Begleitung und natürlich einem Schlagzeuger der für den Rhythmus sorgte. Dennoch bleibt “Carl Norén” ein eher ruhiger Geselle, der das Publikum mehr durch seine Texte beeindruckt. Und trotzdem - das Konzert war weitaus besser besucht als das Jahr zuvor.

Die “Teddybears” versetzte das “Peace & Love” in Tanzstimmung. Sie bestachen auf der großen “Utopia” Bühne mit ihren Bärenkostümen und frechen Elektro-Reggae Beats. Stehen oder gar sitzenbleiben war schlicht unmöglich! Die großen Headliner des Tages waren “The Strokes”. Mit 20 Minuten Verspätung standen “Julian Casablancas & Co” mit Sonnenbrille auf einer total abgedunkelten Bühne. Man bekam den Eindruck, der Frontman war gut gelaunt - zu erkennen war jedoch aufgrund der Dunkelheit nicht viel. “The Strokes” eröffneten das Set mit “This is it”, weiter ging es mit Songs aus dem aktuellen Album "Angles" mit “Under Cover Of Darkness” und “You’re So right”, sowie den Mega-Hits “Last Night”, und “New York City Cops”. Ein tolles aber dennoch viel zu kurzes Vergnügen, denn “The Strokes” verließen nach einer guten Stunde schon wieder die Bühne.

"Bob Dylan" ist für viele Besucher hier sicherlich DER Rock'n'Roll Gott schlechthin. Der mittlerweile in die Jahre gekommene Bob scheint auch im Alter noch eitel zu sein, denn fotografieren war verboten und auch auf die Videoleinwand durfte nur aus der Ferne gefilmt werden. Musikalisch nicht ganz unsere Richtung aber dennoch interessant, ihn einmal gesehen zu haben.

"Rockig" bzw. "Punk-Rockig" wurde dagegen bei "Bad Religion" gepogt. Punk Rock Stars der alten Schule, die es aber immernoch voll drauf haben. Höhepunkt war natürlich ihr Hit "This is just a Punk-Rock Song".

“Håkan Hellström” - ein schwedisches Phänomen, der sowohl jung als auch alt magisch anzieht. Fast das ganze Festival drückte sich vor der Bühne herum als “Håkan” spielte, und außer uns konnte wohl jeder perfekt mitsingen. Nicht ganz unsere Richtung, vielleicht muss man aber auch die Texte verstehen, um den “Gott” der Schweden zu lieben. Dennoch ein Spektakel dem schwedischen Volk zuzuschauen, wie sie seine Konzerte regelrecht zelebrieren.

Interview mit Ronny Mattsson (Pressechef) Peace & Love Festival

Wie kannst du dir den massiven Anstieg der Besucherzahlen des “Peace & Love” Festivals zwischen 2008 und 2009 erklären?

Wir haben 2009 circa 17.000 Tickets mehr verkauft als im Jahr davor. 2008 waren es 25.000 Stück.

Es gibt wahrscheinlich mehrere Gründe, weshalb wir so erfolgreich sind:

1. Unser Musik-Repertoire ist breit gefächert und es gibt viele zusätzliche Veranstaltungen.

2. Wir befinden uns in der Mitte von Schweden, ungefähr 1 1/2 Stunden von der Hauptstadt Stockholm entfernt.

3. Es gibt die Möglichkeiten, entweder zu campen oder in einem der Hotels zu übernachten. Jeder hat die Möglichkeit für sich zu entscheiden, was ihm lieber ist.

4. Wir haben ein völlig neues Festival-Konzept in Schweden und Skandinavien entwickelt, das neben der Musik auch noch Debatten und Seminare anbietet.

5. Unsere Message ist stark – "Peace & Love"

Wie waren deine Erwartungen an das "Peace & Love" Festival 2011?

Hoch, wie üblich. Wir arbeiteten schon seit August 2010 sehr hart daran und wussten, dass die Leute scharf darauf waren, zu kommen.
Wir konnten das während des gesamten Frühjahrs auf Facebook und unserer Homepage feststellen und es spiegelte sich natürlich an den hohen Verkaufszahlen wieder.

Lief alles wie geplant?

Im Großen und Ganzen, ja.

Gibt es irgendwelche Verbesserungen oder Veränderungen für das nächste Jahr?

Wir sind gerade dabei, das Festival auszuwerten und werden dann auf dieses Thema zurück kommen. Jedes Jahr nach dem Festival werten wir sehr viel aus um uns stetig verbessern zu können.

War es schwer, "Bob Dylan" zu verpflichten?

Er war DAS "Traum-Booking" für uns, schon seitdem wir 1999 angefangen haben. Es war nicht so schwierig, sonst hätten wir es in diesem Jahr ja nicht geschafft ;)

Ist er sehr teuer?

Keine Auskunft. Er bekommt, was er verdient!

Sind die Erwartungen, die ihr an "Bob Dylan" hattet, erfüllt worden?

Ja, er hat gute Reviews bekommen und ich hatte ihn davor schon einige Male gesehen. "Dylan" muss man mit ihm selbst und seinen früheren Konzerten vergleichen. Er ist eine "Ikone" und er schien glücklich und in guter Form zu sein.
Alleine "Bob Dylan" einmal live zu sehen, ist eine große Sache.
Im Laufe der Jahre hat er so viele beeinflusst. Er ist ein Künstler zu seinen eigenen Bedingungen. Das sollte respektiert werden.

Welcher Act, Band war dein Favorit dieses Jahr?

Ich mochte "M.I.A." sehr. Sie ist einzigartig und eine überaus interessante Künstlerin. Sie vermischt visuelle Elemente mit politischen Aussagen, mit ihrem eigenen, sehr persönlichen Stil. Sie ist einfach cool, und zur Zeit sehr angesagt.
Außerdem gefiel mir die Rede von "Jesse Jackson" und die schwedischen Acts "Marigold", "Hanna Turi", "Anna Ihlis", "Goodlooking Trash" und die "Twinflower Band". Und natürlich "Deadmau5", "Lykke Li" und "Veronica Maggio".

Hattest du auch selbst Zeit dir einige Acts anzuschauen?

Nicht wirklich, leider. Ich habe nicht viel sehen können, nur einige Songs von ein paar wenigen Künstlern. Ich arbeite während des Festivals und mache Presse und Besucher zufrieden und glücklich.

Welche Band die du sehen konntest hat dich besonders überrascht?

"Journey". Ich hatte sie mir nie richtig angehört, ich kannte sie eben. Aber sie waren richtig gut. Beeindruckend. Nicht meine Art von Musik, aber man muss manchmal objektiv sein. Sie waren großartig.

Welche Künstler möchtet ihr in Zukunft unbedingt einmal für das "Peace & Love" verpflichten?

Da gibt es noch eine Menge. Das werden wir dann in den nächsten Jahren sehen.

Wie sind deine Erwartungen für die nächsten 5 Jahre für das "Peace & Love" Festival?

Ich hoffe, wir können die Message "Peace & Love" noch weiter verbreiten. Weiter durch Schweden und in die Welt hinaus. Dieses Jahr hatten wir über 160 Musik-Acts, das ist eine ganze Menge. Wir werden wahrscheinlich nicht mehr größer werden, aber wir haben verschiedene Projekte im Ausland. Wir hatten schon welche in Chile, Kuba und den USA und kleinere Events über das ganze Jahr verteilt in Schweden.

Warum sollten die Menschen, das "Peace & Love" Festival in Borlänge, Schweden besuchen?

Gute Atmosphäre, viele lustige und freundliche Menschen, gute Musik, Seminare und natürlich um ein Teil unserer Message "Peace & Love" zu sein.
Wir brauchen viel mehr davon in unserer heutigen Gesellschaft.

04.07.2011, 13:37 von J. Zekl


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Peace & Love
mit Bob Dylan im Line-Up in Borlänge

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